Die Veranstaltung bot Branchenführern eine wichtige Gelegenheit, sich mit drängenden Sorgen auseinanderzusetzen – während sich das europäische Gastgewerbe in einem unsicheren Umfeld mit steigenden Energie- und Lebensmittelkosten und akutem Arbeitskräftemangel zurechtfindet – und über politische Prioritäten im Hinblick auf die nächsten Europawahlen (Juni 2024) nachzudenken. In diesem Sinne wandte sich der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas, in einer Videobotschaft an die Teilnehmer und betonte: „ Wir bei der Kommission verstehen, dass Ihr Sektor mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert ist, und wir arbeiten hart und in verschiedene Richtungen, um Ihnen bei der Bewältigung dieser Schwierigkeiten zu helfen .“

Die Veranstaltungsdiskussionen begannen mit einer Grundsatzrede der wallonischen Tourismusministerin Valérie de Bue, die die Prioritäten der bevorstehenden belgischen EU-Ratspräsidentschaft (1. Januar bis 30. Juni 2024) vorstellte. Frau de Bue erklärte: „ Ich freue mich, dass das Thema Tourismus in den letzten Jahren auf der europäischen Agenda an Bedeutung gewonnen hat.“ Während unserer Präsidentschaft wird die Wallonie weiterhin den Tourismus als Mittel zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung fördern. Wir werden mit unseren europäischen Partnern zusammenarbeiten, um die Tourismusbranche bei ihrem doppelten Wandel zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werden die Digitalisierung des Tourismussektors und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus für mich in diesem Semester höchste Priorität haben. ”

Anschließend begrüßten wir den EU-Justizkommissar Didier Reynders auf der Bühne, der die entscheidende Rolle der Zusammenarbeit zwischen der Industrie und den Institutionen hervorhob. „ Der Gastgewerbesektor war schon immer ein Eckpfeiler unserer europäischen Gesellschaft und Wirtschaft. Als weltweit führendes Tourismusziel müssen wir den heutigen Erwartungen der Verbraucher gerecht werden und eine Vorreiterrolle im digitalen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Tourismus übernehmen. Diese Erwartungen leiten auch unsere Arbeit in der Kommission. Wir haben beispielsweise gerade eine Einigung über ein Gesetz erzielt, das darauf abzielt, Greenwashing-Praktiken ein Ende zu setzen. In den kommenden Monaten werden wir einen Vorschlag zum Thema Pauschalreisen vorlegen, um sicherzustellen, dass die Branche auch in Krisenzeiten widerstandsfähig ist. ”

Das Thema der nachhaltigen Zusammenarbeit mit den europäischen Institutionen stand auch im Mittelpunkt der Diskussionen der HOTREC-Mitglieder über die bevorstehenden Europawahlen im Jahr 2024 und das damit verbundene HOTREC-Manifest – das wir auf unserer jährlichen Veranstaltung zum Europäischen Tag der Gastfreundschaft (29. November) vorstellen werden. „ In einem Umfeld voller Herausforderungen für unsere Branche und im Hinblick auf die bevorstehenden Europawahlen bündeln wir unsere Kräfte, um unsere Agenda voranzutreiben und den Gastgewerbesektor an die Spitze der europäischen Agenda zu bringen, wie er es verdient.“ ”Erklärte HOTREC-Präsident Alexandros Vassilikos. „ Nicht nur für den finanziellen Wohlstand unserer 2 Millionen Unternehmen in ganz Europa, sondern auch mit der festen Überzeugung, dass Gastfreundschaft ein Katalysator für nachhaltiges und integratives Wachstum und Wohlstand für unsere Gesellschaft ist.“ ”

Die HOTREC-Mitglieder hatten die Gelegenheit, ein Brainstorming über die Politikbereiche durchzuführen, die HOTREC in der nächsten Legislaturperiode 2024–2029 priorisieren wird – nämlich soziale Angelegenheiten, Umwelt-, Digital- und Verbraucherfragen. Unter diesen war Nachhaltigkeit zweifellos ein entscheidendes Thema für die Delegierten, da sich das europäische Gastgewerbe dazu verpflichtet hat, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Die Teilnehmer trafen sich auf der Aquaponic Farm BIGH Anderlecht – einem avantgardistischen Bauwerk in Brüssel, das Nachhaltigkeit und Wiederverwendung in den Mittelpunkt seiner Abläufe stellt. Sie diskutierten Möglichkeiten für Unternehmen, nachhaltige Praktiken umzusetzen – wie Zertifizierungsprogramme, Zusagen zur Reduzierung des Menü-Fußabdrucks, Initiativen zur Wiederherstellung von Ökosystemen und Programme zur Unterstützung von Baumpflanzungen. Dieser und andere von HOTREC vorgeschlagene Ansätze für eine grünere Branche sind auch in der aktuellen Studie „  A Roadmap to Net Zero for European Hospitality“ von HOTREC verfügbar.

Wir möchten unseren belgischen Mitgliedern unseren herzlichen Dank für ihre außergewöhnliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit aussprechen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit unseren Mitgliedern im Frühjahr 2024 bei unserer nächsten Generalversammlung in Budapest, Ungarn.

HOTREC-Pressemitteilung – 27. Oktober 2023

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Frau Alessia Angiulli , Kommunikationsmanagerin, HOTREC

Über HOTREC

HOTREC ist der Dachverband von Hotels, Restaurants, Bars und Cafés und ähnlichen Betrieben in Europa. Er vereint 47 nationale Verbände in 36 europäischen Ländern und fungiert als Stimme der europäischen Hotelbranche. Die Mission von HOTREC besteht darin, die Interessen der Branche gegenüber der EU und internationalen Institutionen zu vertreten und zu fördern, den Wissensaustausch und bewährte Verfahren unter seinen Mitgliedern zu fördern, um Innovationen zu fördern und als Expertenplattform für den Gastgewerbesektor zu dienen. Das europäische Gastgewerbe leistet mit 2 Millionen Unternehmen und 10 Millionen Beschäftigten einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Wirtschaftswachstums und der Schaffung von Arbeitsplätzen und trägt etwa 3 % zum gesamten BIP der EU bei. Die Branche zeichnet sich durch ein hohes Maß an Unternehmertum aus, wobei 99 % der Unternehmen als kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelten. Diese Unternehmen bringen Innovation, Kreativität und eine persönliche Note in die Branche.